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Parkinson-Forschung – Gemeinsam gegen Parkinson

Parkinson ist der Oberbegriff für ein Bündel von Symptomen einer Krankheit des zentralen Nervensystems, nach deren Heilung noch gesucht und geforscht wird.

Mit dem Ziel, Beiträge zur Bekämpfung der Parkinson-Krankheit zu leisten, unterstützt die Stiftung ein Forschungsvorhaben des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein in Kiel. Herr Prof. Dr. med. Günther Deuschl, Direktor der dortigen Klinik für Neurologie, konnte mit Hilfe der Franz & Ursula Coppenrath-Stiftung ein Forschungsprojekt starten, das neue krankengymnastische Methoden zur Behandlung der Parkinsonerkrankung entdecken und dann in klinischen Studien testen wird.

Die bei der Behandlung der Parkinsonerkrankung bislang dominierende Medikamentenbehandlung ist sehr gut erforscht, während begleitende und schonende physiotherapeutische Ansätze zwar einen entscheidenden Beitrag zur Therapie darstellen können, in ihrer Eindeutigkeit bislang aber wenig erforscht sind. Hier will Herr Prof. Deuschl als international anerkannter Parkinson-Forscher mit wissenschaftlich einwandfreien Studien voranschreiten.


Fünf Fragen an den Projektleiter Christian Schlenstedt

Was ist die Grundidee Ihres Projektes?

Ziel ist es, die Bewegungstherapie für Parkinsonpatienten zu verbessern. Dabei haben wir uns auf die Gang- und Standunsicherheit der Patienten spezialisiert. Wir trainieren die Patienten mit zwei Trainingsformen zur Verbesserung der Gleichgewichtsfähigkeit. Die Patienten werden bei uns im Motoriklabor mithilfe biomechanischer Messverfahren intensiv untersucht um Trainingseffekte zu dokumentieren. Auf Grund dieser wissenschaftlich erhobenen Daten können wir Empfehlungen bezüglich der Effektivität unterschiedlicher Therapieformen geben.

Was bedeutet das Projekt für Sie persönlich?

Neben wichtigen Erfahrungswerten von Sporttherapeuten sehe ich großen Bedarf Trainingsformen wissenschaftlich zu untersuchen. Gerade im Bereich der Parkinsonforschung gibt es diesbezüglich noch viele offene Fragen. Ich freue mich über die Förderung der Coppenrath-Stiftung, welche das Projekt ermöglicht. Durch meine Dissertation über diese Studie hoffe ich eine Wissenslücke zu schließen und dadurch die Lebensqualität der Patienten zu verbessern. Die Kombination aus rein wissenschaftlich-theoretischer Arbeitsweise und direktem Kontakt zu den Patienten gefällt mir dabei sehr.

Was sind Ihre ersten Erfahrungen?

Wir haben bisher 30 Patienten untersucht und trainiert. Viele von den Teilnehmern waren sehr motiviert und extrem ehrgeizig. Das finde ich sehr bemerkenswert und es zeigt, wie sehr die Patienten alle Wege optimal ausschöpfen, um ihren Krankheitszustand zu verbessern.

Was ist für Sie der wichtigste Zwischenstand derzeit?

Bei einer vorrübergehenden Auswertung konnten wir Verbesserungen durch unsere Trainingsformen registrieren. Dabei beeinflusste das Training nicht nur die motorischen Symptome, auch auf psycho-sozialer Ebene fanden Veränderungen statt.  Erste Tendenzen bezüglich Unterschiede der Übungsformen sind sichtbar, allerdings kann zu diesem Zeitpunkt noch keine endgültige Empfehlung ausgesprochen werden. Wenn wir alle Patienten eingeschlossen haben und alle Daten ausgewertet sind, werden wir eine wissenschaftlich fundierte Trainingsempfehlung geben können.

Wie beurteilen Sie die Zukunftspotentiale Ihrer Forschungstätigkeit?

Die Kooperation zwischen der Neurologie der Uniklinik Kiel und dem Sportinstitut der Universität zu Kiel bietet die Möglichkeit des fächerübergreifenden Austauschs, was eine große Chance darstellt. Gemeinsam mit Prof. Deuschl freue ich mich, auch in Zukunft Projekte in der Parkinsonforschung zu realisieren.


Positiver Zwischenbericht

Am 12. September 2013 informierte sich das Kuratorium der Stiftung über erste Ergebnisse der Projektaktivitäten. Herr Professor Günther Deuschl war zusammen mit Projektleiter Christian Schlenstedt eigens ins Emsland ins Haus der Stifterin angereist und berichteten dort über die bisherige Arbeit.

Die physiotherapeutisch sorgsam ausgearbeiteten Trainingseinheiten für mehrere Dutzend Patienten wurden wissenschaftlich stringent begleitet und zeigten erste stabilisierende Einflüsse auf das Gleichgewichtsverhalten der Parkinson-Erkrankten, die ihrerseits eine Verbesserung Ihres Befindens zu Protokoll geben konnten. Dieses ermutigende Zwischenfazit im Rahmen der professionellen Projektorganisation machte sowohl Forscher als auch Kuratorium zuversichtlich, mit einer Fortsetzung des Projekts weitere Verbesserungen für die Patienten messbar zu machen und über den wissenschaftlichen Transfer überregional Erfahrungsaustausch möglich zu machen.


Pressebericht in den Kieler Nachrichten

Parkinson-Patienten im Gleichgewicht

Muskelstarre und -zittern, verlangsamte Bewegungen, Instabilität: Parkinson ist eine schleichend fortschreitende Krankheit, die mit dem Verlust der Beweglichkeit einhergeht. Eine wissenschaftliche Studie im Neurozentrum des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein in Kiel beschäftigt sich jetzt mit neuen Trainingsmethoden zur Stärkung der Beweglichkeit und des Gleichgewichts von Parkinson-Patienten ...

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